Rückenschmerzen – so lösen Sie verklebte Faszien

 In Faszien Ratgeber
Rückenschmerzen entstehen, wenn das Fasziengewebe verhärtet oder verklebt ist – Grund dafür ist ein Mangel im körpereigenen Flüssigkeitshaushalt. Vor allem ältere Menschen haben mit derartigem zu kämpfen. Deshalb besitzen sie größtenteils unflexible, überwiegend feste Kollagenfasern. Die räumliche Struktur der Faszien verändert sich mit diesem niedrigen Flüssigkeitsniveau.

Das Aussehen der Faszienfasern hat sich von der rautenförmigen Anordnung mit dem geringen Flüssigkeitshaushalt in eine Art verknotetes Wollknäuel verändert. In dieser Art Wollknäuel wachsen die Faszien verfilzt ineinander, verkleben und verändern sich so an allen Enden und Ecken. Die Folge davon ist eine muskuläre Einschränkung der Bewegungsfähigkeit. Wenn sich die Faszien dann schließlich komplett verhärten, wird jedes Strecken oder Beugen von den Gelenken mit Schmerzen einhergehen.

 

Zwei unterschiedliche Problematiken zeichnen sich bei verklebten Faszien deutlich ab. Zum einen werden die Bewegungsfähigkeit und die Flexibilität mit dem Zugkraftverlust in den Muskelfasern erheblich eingeschränkt und zum anderen können die Nerven, welche durch dieses Gewebe führen, gequetscht werden. Dies führt zwangsläufig zu erheblichen Schmerzen. Diese sind auf keinem Röntgenbild zu sehen, weshalb man bei undefinierten Schmerzen immer von Faszienschmerzen ausgehen kann.

Untersuchungen haben ergeben, dass nur etwa rund 20 % der Rückenschmerzen wirklich von der Bandscheibe ausgehen. Verklebte Faszien nehmen daher rund 80 % der Ursachen für solche Beschwerden ein, so der humanbiologische Leiter der Universität Ulm im Bereich „Fascia Research Project“ Dr. Robert Schleip.

Wenn nun das Gewebe der Faszien verklebt ist

In dem Fasziengewebe befinden sich neben den Blutgefäßen auch Lymphgefäße. Nährstoffe werden zu den Zellen mithilfe der Lymphflüssigkeit befördert und Schadstoffe sowie Abfallstoffe des Stoffwechsels wegtransportiert. Ausschließlich Muskelbewegungen halten den Lymphfluss in Bewegung. Somit ist die ausreichende Bewegung mit Muskelaktivitäten wichtig für das komplette Lymphsystem. Bestehen nun im Nacken, den Schultern oder im Rücken Muskelverspannungen werden diese Muskeln nicht mehr ausreichend bewegt. Aufgrund dieses Mangels wird somit der Lymphfluss erheblich beeinträchtigt. Problematisch wird der verringerte Lymphfluss dann zudem, weil die Lymphen unter anderem den Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen befördern. Dieser Blutgerinnungsfaktor ist im Normalfall in den Lymphen gelöst. Staut sich nun der Lymphfluss, reichert sich das Fibrinogen im Gewebe an. Unter Einwirkung anderer Substanzen wird es dort als Fibrin abgebaut. Dieses wird oftmals als körpereigener Klebstoff bezeichnet. Dieser Klebstoff ist normalerweise verantwortlich für das Verschließen von Wunden. Jedoch wird nun das umliegende Fasziengewebe verschlossen, weil ja eigentlich keine Wunde zu behandeln ist.

Wie bereits bekannt ist, umschließt das Fasziengewebe den gesamten Organismus wie ein Netz. So ist es nur eine Frage der Zeit, wann die kompletten Organe vom fibrinverklebten bzw. verhärteten Fasziengewebe betroffen sind. Die Problematik liegt darin, dass eine steife, starre Außenhülle um die Organe verhindert, dass ausreichend Nährstoffe von diesen aufgenommen werden können. Sie können zudem nicht mehr ausreichend Schadstoffe abgeben. Auch wird die Sauerstoffversorgung durch die Blutzufuhr gehindert. Somit können die Organe kaum noch Lebenskraft aufnehmen. Das passiert alles, weil der Mensch älter wird bzw. weniger Flüssigkeit aufnimmt und die Faszien sich verhärten oder verkleben. Ebenfalls gilt dies für das Fasziengewebe im Gehirn, welches sich auch durch den Flüssigkeitsmangel zusammenzieht. Der Zwischenraum zwischen Gehirn und Schädelknochen wird so immer größer. Immense Schäden werden darum beim Sturz auf den Kopf sicht- und spürbar.

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist zumeist die Folge, da beim Sturz das Gehirn, aufgrund des vergrößerten Zwischenraums, mit Wucht gegen die Schädeldecke schlägt. Folge daraus sind oftmals Hirnverletzungen.

Übungen für den Rücken

Für den Rücken gibt es spezielle Übungsmöglichkeiten und Training. Als Rücken wird die hinterste Seite des Rumpfes bezeichnet. Diese Hinterseite geht vom Nacken abwärts bis zur Lende. Zur Stabilisierung des gesamten Rückens und zur Bildung benötigt der Mensch Wirbelsäule. Belastend für diese sind zum Beispiel langes undynamisches Sitzen am Schreibtisch oder schwere körperliche Arbeit. Dies führt zu Verspannungen und zu einem Ungleichgewicht des Rückens. Mit dem passenden Training kann man dem Ungleichgewicht entgegentreten. Hierzu gibt es unterschiedliche Übungen, welche zum Beispiel beim Hohlkreuz die mangelnde Muskelstruktur fördern.

Zur Stärkung der Muskulatur im Rücken gibt es unterschiedliche Gymnastikübungen ohne und mit Einsatz von Hilfsmitteln. Idealerweise erhält man hierzu Anleitungen bei einem Masseur, einem Fitnesstrainer und beim Therapeuten. Die Ausübung der Rückengymnastik kann jedoch nicht nur im Fitnessstudio, sondern vielmehr auch zu Hause durchgeführt werden. Mit einer rutschsicheren Matte und der Faszienrolle können Rückenübungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur von jedem einfach ausgeübt werden. Auch Dehnen und Yoga gehören zu den Übungen gegen die Volkskrankheit Nummer 1. Die Selbstmassage mit der Faszienrolle hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet. Sie löst Verspannungen und befreit von Problemen und Schmerzen.

Die Gefahr für Gehirn und Organe muss gebannt werden

Ergänzen Sie Ihr Faszientraining mit Yoga.Fascial Release ist das Zauberwort dafür. Als Do-it-yourself-Methode regt sie die Hydration des Gewebes an und löst verklebte Faszien. Die Pilatesrolle in differenzierten Festigkeitsgraden und Größen wird hierzu angeboten. Mit ihnen kann die Intensität des Druckes variiert werden und durch das Rollen wird das fasziale Gewebe geschmeidig gemacht und gelöst. Wenn sich der Trainierende erholt, kann das frische Gewebewasser aus den Lymphen und dem vaskulären Netz der Gefäße in das Gewebe zurückströmen. Am Anfang sind die Übungseinheiten noch mit Schmerzen verbunden, welche nicht vermieden werden können und sollten. Im Gegenteil, man sollte auf den schmerzenden Stellen länger verweilen, denn dort befinden sich die verklebten Faszien. Es dauert jedoch nur wenige Minuten und wenige Übungseinheiten, bis der Schmerz nachlässt – mit jedem Tag Training geht das zunehmend schneller.

Mögliche Einsatzgebiete der Faszienrolle

  • Wade
  • hinterer und vorderer Muskel der Oberschenkel
  • Schienbeinmuskel
  • laterale Oberschenkelseite
  • Adduktoren
  • Gesäßmuskulatur
  • Füße
  • Lendenbereich
  • entlang der Wirbelsäule
  • Muskeln der seitlichen Thoraxwand

Durchführung der Übungen

  • in den Schmerz hinein
  • langsam schmelzend
  • mit kleinen, wechselnden Winkeln
  • länger auf den Schmerzpunkten verweilen
  • 0,5 bis 1 Minute auf dem Muskel bleiben

Ziele des Trainings

  • Verringerung überflüssiger Spannungsverhältnisse
  • verbesserte Leistungsfähigkeit von Synergisten und Antagonisten
  • Anregung des gesunden Flusses der Flüssigkeiten
  • idealerweise für die Regenerationsphasen geeignet

Als Trainingsergänzung sollte man das Fascial Stretch zur dynamischen Dehnung, das Rebound Elasticity zur aktiven Faszienkontraktion sowie das Sensory Refinement, bei dem es um das Fühlen und Wahrnehmen geht, mit in sein Programm aufnehmen.

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