Faszientraining erklärt

 In Faszien Ratgeber

Beim Faszientraining handelt es sich um eine besondere Form der Physiotherapie, die inzwischen auch im Fitnessbereich Einzug gefunden hat. Die Faszien selbst umschließen die einzelnen Organe, die Muskeln und auch die Muskelfasern. Auf diese Weise bilden sie eine Art Struktur und Schutz für den Körper, gleichzeitig verleihen sie ihm mehr Elastizität und unterstützen sowohl die Bewegungen als auch die Koordination. Dabei federn sie außerdem heftige Stöße ab und verringern so das Verletzungsrisiko. Eine weitere Fähigkeit der Faszien besteht darin, die Leistungsfähigkeit zu aktivieren und auf lange Sicht zu erhalten. Das Faszientraining zielt also darauf ab, dieses Netzwerk des Bindegewebes zu stärken und seine Elastizität aufrechtzuerhalten. Wer durch das Training die Anpassungsfähigkeit der Faszien optimiert, der profitiert von geschmeidigen Gelenken, von kräftigen Muskeln und von einem besseren Schutz für die Organe.

Im Rahmen des Faszientrainings wurde die positive Wirkung dieser speziellen Übungsmethoden beobachtet. Diese werden einerseits in physiotherapeutischen Behandlungskonzepten eingesetzt, andererseits im sportlichen Umfeld. Bei der Unterstützung der Fitness und auch für Leistungssportler spielt das Faszientraining daher eine immer wichtigere Rolle.

Mit einem abwechslungsreichen Faszientraining lassen sich gleich mehrere Erfolge erzielen: Es dient der Leistungssteigerung, es hilft, Verletzungen vorzubeugen und es macht viel Spaß, sodass die Motivation erhalten bleibt. Grundsätzlich kann das Faszientraining in vier Hauptbereiche unterteilt werden: Soft-Tissue Stretching, Rebound Elasticity, Fascial Release und Fluid Refinement. Diese Elemente sollen im Folgenden genauer erklärt werden.

Beim Soft-Tissue Stretching werden nicht nur die einzelnen Muskeln gedehnt, sondern auch die damit verbundenen Faszien. Die Dehnübungen zielen darauf ab, die Faszien-Verbindungen, die sich durch den gesamten Körper ziehen, zu aktivieren. Wenn die faszialen Strukturen jedoch nicht in Ordnung sind, so können die Muskeln nicht richtig arbeiten. Bei einem normalen Muskeltraining lässt sich der Ursprung der Beschwerden oft nicht genau ermitteln. Die einfachen und sanften Übungen des Soft-Tissue Stretching, die sich oft in Kleinigkeiten von den herkömmlichen Stretch-Übungen unterscheiden, helfen hingegen dabei, die komplette Faszien-Muskel-Struktur wieder anzuregen.

Bei Rebound Elasticity handelt es sich um ein effektives und kraftvolles Training. Hier geht es darum, die Beweglichkeit und die Körperkraft zu verbessern. Dies funktioniert durch eine starke Vorspannung, in die das Fasziengewebe gebracht wird. Vor allem Kraftsportler wie Gewichtheber sind auf diese körperliche Vorspannung angewiesen, die sich durch die spezielle Art des Faszientrainings verbessern lässt. Aber auch im Alltag hilft dieses spezielle Training dabei, die verschiedenen Körper- bzw. Muskelzonen zu stärken. Unter anderem finden die Rebound Elasticity Übungseinheiten Eingang in der Rückengymnastik.

Im Gegensatz zu dem bisherigen Krafttraining kostet es außerdem weniger Zeit und lässt sich somit gut in die wöchentliche Gymnastik oder in das Vortraining von Leistungssportlern integrieren.

Fascial Release ist ein wichtiges Element im Zusammenhang mit Bindegewebs-Therapien. Hier kommen Hilfsmittel wie eine Faszienrolle zum Einsatz, die dabei helfen, die Bindegewebsstruktur u lockern. Mit einem gewissen Druck, beispielsweise durch das Abstützen der Beine auf diesen Rollen, lassen sich reversible Muskel- bzw. Bindegewebs-Verklebungen auflösen, sodass dieses Fascial Release fast wie eine Massage wirkt. Das Ergebnis ist ein angenehmes Körpergefühl und eine optimierte Beweglichkeit, bei gleichzeitiger Schmerzfreiheit. Die Faszientechnik eignet sich vor allem als Anschlusstraining für Leistungssportler sowie zur physiotherapeutischen Behandlung von Muskelschmerzen oder orthopädisch-degenerativen Beschwerden.

Mit dem Fluid Refinement ist die verbesserte Körperwahrnehmung gemeint, die durch die sinnliche Erfahrung verfeinert wird. Hier handelt es sich weniger um mechanische Bewegungselemente als um spezielle Impulse, die die Rezeptoren des Bindegewebes anregen sollen. Das Fasziengewebe, das den Körper durchzieht, hält alles zusammen und verschiebt sich dabei geringfügig, je nachdem, wie man sich gerade bewegt oder welche Muskeln angespannt und gelockert werden. Die Muskelgruppen werden dabei ebenso von den Faszien umgeben wie die Organe. Bei einem genaueren Blick in die Muskulatur zeigt sich, dass diese in kleine Bereiche und Beutelchen unterteilt ist, die viel Wasser enthalten und eine gesunde, fließende Bewegung ermöglichen. Diese Dynamik erhält durch die Bewegungsimpulse des Faszientrainings eine zusätzliche Unterstützung. Beim Fluid Refinement ist diese Stimulation besonders intensiv, da neben den großen Bewegungen auch die Mikrobewegungen wirken. So erhalten auch die tiefer liegenden Muskeln eine spürbare Aktivierung.

Das Faszientraining lässt sich mit speziellen Geräten aber auch ohne Hilfsmittel durchführen. Die verschiedenen Übungen können bewegungsintensiv sein oder relativ sanft ausgeführt werden. Hier zeigt sich die Abwechslung, die das Bindegewebs-Training bietet. Neben der Stärkung des Körpers geht es bei einigen Einheiten auch um einen verbesserten Gleichgewichtssinn. Ähnlichkeiten zu anderen Trainingsmethoden wie Gymnastik oder Yoga sind sicherlich kein Zufall: Auch durch herkömmliche Übungen lassen sich die Faszien anregen. Das Resultat des regelmäßigen Faszientrainings zeigt sich nicht nur in reduzierten Schmerzen, sondern auch in einer strafferen Haut. Zudem kann vor allem das aktive Training dabei helfen, schlank zu werden. Zudem verbessert sich das Körperbewusstsein, denn die Faszien sind für eine Vielzahl von sinnlichen Eindrücken verantwortlich.

 

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Faszientraining liegt voll im Trend.Durch Dehnen und Faszientraining bleiben die Muskel beweglich.